Sommerfest mit Festgottesdienst: Fröhliches Beisammensein im Hospiz zum 30-jährigen Geburtstag
30 Jahre St. Vinzenz-Hospiz
Fröhliche Feier in Dankbarkeit
Mit einem feierlichen Gottesdienst und anschließendem Sommerfest im Garten hat das St. Vinzenz-Hospiz in Augsburg-Oberhausen am Wochenende seinen 30. Geburtstag gefeiert. Bischof Dr. Bertram Meier dankte allen Helferinnen und Helfern, die in diesen drei Jahrzehnten mit ihrer Arbeit und ihrem Enthusiasmus dazu beigetragen haben, die Sterbenden „einzuhüllen in einen warmen bergenden Mantel“.
In seiner Predigt erinnerte Bischof Bertram auch an den im Jahr 2013 verstorbenen Prälaten Josef Heigl, der dem St. Vinzenz-Hospiz lange vorgestanden hatte. „Er war ein Mann der großen Sensibilität und großen Empathie“, so der Bischof. „Ein Mann, der immer in die Herzen der Menschen geschaut hat.“ Der Bischof trug im Gottesdienst das frühere Messgewand Josef Heigls, das dieser dem Hospiz vermacht hatte.
„Caritas Christi urget nos – die Liebe Christi drängt uns“, das, so Bischof Bertram, sei ein Leitmotiv für die Arbeit im Hospiz: „Wir helfen nicht beim Sterben nach, wir versuchen diese Phase so zu gestalten, dass Sterben ein Teil des Lebens ist. Im Hospiz, da lebt das Leben, mit allen seinen Höhen und Tiefen.“
In Anspielung auf die kürzlich erhobene Forderung der ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp, in Deutschland Abtreibungsangebote flächendeckend auszubauen, regte Bischof Bertram an, Angebote wie das St. Vinzenz-Hospiz flächendeckend auszubauen. Der Bischof: „Das Thema ‚Schutz des Lebens‘ ist akuter denn je.“
Abschließend legte Bischof Bertram den Gläubigen einen Satz von Alfred Delp ans Herz: ‘Wir gehen nie allein – Gott geht alle Wege mit.’ Der Bischof: „Wenn es Ihnen gelingt, diesen Satz zu verwirklichen, dann wird das St. Vinzenz-Hospiz immer ein ganz starker Ort der Nächstenliebe sein.“
Auch die Augsburger Oberbürgermeisterin Eva Weber würdigte das Wirken im St. Vinzenz-Hospiz: „Wichtig ist es, die Hospizarbeit immer wieder in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu stellen. Ich danke allen, die in den letzten 30 Jahren hier Impulse gesetzt haben und ein wichtiges Stück zum gesunden Leben in der Stadtfamilie beigetragen haben.“
Mit einem fröhlichen Sommerfest im Garten des Hospizes klang die Jubiläumsfeier aus, vielleicht ein Symbol dafür dass das St. Vinzenz-Hospiz ein Ort des Abschieds und der Trauer, gleichzeitig aber immer auch ein Ort der Hoffnung, der Freundschaft und der Freude ist.
Der Verein St. Vinzenz-Hospiz Augsburg wurde im Jahr 1992 als gemeinnütziger Verein gegründet und ist zugleich ein privater kirchlicher Verein diözesanen Rechts. Er bietet seither für Augsburg und Umgebung seinen Hospizdienst an, der zunächst ausschließlich ambulant stattfand. Seit 1997 gibt es auch eine stationäre Versorgung, zunächst in einem angemieteten Haus in Augsburg-Hochzoll, seit 2018 im Neubau im Stadtteil Oberhausen. Insgesamt 16 barrierefreie Einzelzimmer stehen hier bereit.
Quelle: Bistum Augsburg